Soll aus Zürich West ein zweiter Züriberg werden?

Nach den Plänen von Theo Hotz soll in Zürich West bis 2010 auf dem Gelände des Tramdepots Hard ein 90 Meter hoher Wohnturm mit mehr als 200 Wohnungen entstehen.
Dass dieser Standort ideal für Wohnungen ist, dafür braucht es nicht wirklich eine Standortanalyse, ist dieses Gebiet doch das zweite Ausgeh und Inquartier der Stadt. Von der prekären Wohnungsnot in Zürich ausgehend, dank der Bürobauwut der letzten Jahrzehnte, sind beinahe alle Standorte die mit ÖV gut erschlossen sind, geeignet.
Was mir gar nicht gefällt, dass es wieder mal ein Turm sein wird. Ich meinte von diesen Sünden der 60er und 70er sei man langsam weggekommen. Ich will keine Hochhäuser in meiner Stadt. Es sei den, es wird von Calatrava gebaut, dann kann man es vielleicht anschauen.
Was mich viel mehr stört, ist, dass der neugeplante Turm wohl auschliesslich für die gutverdienende, junge, alleinstehende Bevölkerungsschicht geplant ist. Als Grund für die hohen Preise (1900 – 3100 CHF) wird die komplexe bauliche Situation, die Statik und Altlasten angegeben. Zürich sollte vermehrt in den gemeinnützigen Wohnungsbau investieren und nicht die Wohnungspreise noch höher hinaufschrauben. Noch mehr Hochhäuser sind geplant. (Quelle: nzz.ch, baz.ch)

2 thoughts on “Soll aus Zürich West ein zweiter Züriberg werden?

  1. ist doch überall das gleiche. die städte wollen sich von ihren soziallasten befreien. darum gibts nur noch neue wohnungen für yuppies. gerade die umgebung vom puls 5 zeigt das deutlich auf. absolut cleane umgebung ohne charme. man fühlt sich fast in einer digitalen künstlichen welt.
    so werden randständige effizient vertrieben respektive gar nicht erst angelockt. falls dann doch gesindel sich mal niederlassen sollte, werden die plätze wie im hb halt mit klassischer musik beschallt. das soll wirken.

    das beste was zürich in den augen der stadtplaner noch passieren könnte, wär eine flut wie in new orleans – notabene sollten dabei nur die kreise 4 und 5 draufgehen. dann könnte man so richtig aufräumen.

  2. Es sind ja nicht die Randständigen, der wegbleiben wird, sondern der normale untere Mittelstand, der sich mit einem mittleren, tieferen Einkommen, eine Wohnung in der Stadt nicht mehr leisten kann, geschweige den eine zu finden in einer einigermassen normalen Preisklasse. Leute, die in dieser Stadt arbeiten und somit auch ein Recht auf eine Wohnung in der Stadt haben sollten, die sie auch bezahlen können.
    Es geht vergessen, dass Innovation, neue Ideen und Fortschritt in keiner Weise von den möchtegern Yuppies kommt. Kreativität entsteht nicht aus Bequemlichkeit. Ich möchte ein Zürich auf das ich stolz sein kann und nicht ein Zürich in welchem Wohntürme für gutbetuchte gebaut werden.

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